Eitempera auf Leinwand 121,5×91,5
Gerald Kaufmann, 2012
„Siehe, der Mensch“ – Der Mensch ist hier, obwohl ein Erwachsener, kindlich dargestellt. Der Blick ist jugendlich, das Gesicht fröhlich, unbeschwert und heiter. Leichtigkeit verrät auch der Gang. Die Hände in den Hosentaschen, die typische Geste vieler Jugendlicher, um sich selbst Halt zu geben, ihre erwachende und leicht verletzbare Seele zu verbergen und zu schützen. Die Frau scheint hier riesig im Vergleich. Beide Hände und Arme sind überproportional gemalen, betonen den Schutz dieser Frau dem Menschen gegenüber. Anima, die weibliche Seele schützt und führt Animus, den männlichen Teil der Seele, ließe sich interpretieren oder: Wie viel Hilfe braucht der Mensch, um unbeschadet durchs Leben zu gehen? Der Blick der Frau, dieses engelsgleichen Wesens ist streng und achtsam den drei gesichtslosen Wesenheiten gegenüber, die im Dunkel lauern: Furcht, Hass und Verleugnung, die Abgründe der menschlichen Seele.
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