Mischtechnik auf Leinwand 200×170
Gerald Kaufmann, 2002
„Das Bild ist bis dato eine der größten Arbeiten des Künstlers. Was sofort beeindruckt, ist die unglaubliche Weite die einem beim Betrachten zuteil wird. Die Aneinanderreihung der drei Leinwände gibt der Wirkung keinen Abbruch, sie unterstützt das Auge, die einzelnen tragenden Elemente herauslesen zu können. In die Landschaft ist links eine Pieta-Szene eingebettet, die in so zarten Farben gehalten ist, dass die Grundierung immer wieder durchscheint und man meinen könnte sie sei eine Traumvorstellung. In der Mitte eröffnet das Bild den Blick in die Tiefe, ins Universum. Das Auge des Betrachters wird von einer Figur geleitet, die in ihrer Komposition, so scheint es, Bezug zu Caspar David Friedrich (Wanderer über dem Nebelmeer, 1818) nimmt. Die rechte vordere Bildhälfte dominiert die Darstellung des Erzengels Michaels, sowie Fratzen und Dämonen, die mit dem Kampf Michaels gegen den Drachen in Verbindung gebracht werden können. Die Figur im Mittelteil stellt vier Personen in einer dar: Maria, Isis beziehungsweise Sophia und den Mensch. Was ist, was war, was kommt hat eine klare metaphysische Ebene, die verschiedene Interpretationen zulässt, keine aber ausschließt. Es lädt zum Reflektieren und Nachdenken über die Welt und sich selbst ein. „Im Zusammenklang des Universums soll der Mensch im Denken und im Fühlen Weisheit erringen“, sagt der Künstler selbst zu diesem Bild.“ – Margherita Belcredi
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